Das letzte Wort …?!
Die Bibel – Menschenwort oder Gotteswort?

David R. Reid

© SoundWords, online seit: 04.08.2008, aktualisiert: 25.10.2019

Leitverse: 2. Timotheus 3,16.17 (16) Alle Schrift ist von Gott eingegeben und nützlich zur Lehre, zur Überführung, zur Zurechtweisung, zur Unterweisung in der Gerechtigkeit, (17) damit der Mensch Gottes vollkommen sei, zu jedem guten Werk völlig geschickt.“

2Tim 3,16.17: Alle Schrift ist von Gott eingegeben und nützlich zur Lehre, zur Überführung, zur Zurechtweisung, zur Unterweisung in der Gerechtigkeit, damit der Mensch Gottes vollkommen sei, zu jedem guten Werk völlig geschickt.

Dieses Jahr wird für viele von euch völlig anders werden. Du bist jetzt an der Universität, und an der Universität zu sein, kann für einen gläubigen Studenten eine traumatische Erfahrung sein. Weg von der Familie, von Freunden und der Heimatgemeinde bist du für alle Arten von Problemen empfänglich. Eines deiner am meisten gefährdeten Gebiete wird dein christlicher Glaube sein. Für viele von euch, die sich auf einem weltlichen Campus befinden, wird das Trauma mit einer Lehrveranstaltung in Philosophie – oder ausgerechnet in Religion beginnen! Die Bibel wird in deinen Lehrveranstaltungen und in Diskussionen zweifellos immer wieder erwähnt werden. Du wirst so viel „Neues“ über die Bibel hören, dass es dir so vorkommen wird, als hättest du dich dein ganzes Leben lang in einem geschützten Vakuum befunden. Du wirst so viele neue Fragen über die Bibel haben, dass du frustriert und verwirrt sein wirst und nicht wissen wirst, wo du anfangen sollst. Aber wenn alles gesagt und getan ist, wird alles auf diese sehr grundlegende Frage hinauslaufen: Was ist die Bibel? Das klingt sehr harmlos, aber denke über die tiefgreifenden Auswirkungen dieser Frage nach, bevor du weiterliest.

Ist die Bibel lediglich eine Sammlung der höchsten und edelsten menschlichen Gedanken über Gott durch die Geschichte hinweg? Ist die Bibel einfach das Ergebnis der unendlichen Suche des Menschen nach dem Göttlichen? Ist die Bibel nur ein Bericht verschiedener Erfahrungen von Menschen, die es wert sind, der menschlichen Gesellschaft zum Nutzen und zur Bewahrung weitergegeben zu werden? Ist die Bibel nur ein „gutes Buch“, das enthält, was Menschen als zeitlos wahr und als beste moralische Werte, nach denen man leben soll, herausgefunden haben? Ist die Bibel lediglich ein Produkt von menschlichen Gedanken bezogen auf die sich ständig verändernde Kultur und beinhaltet sie deshalb keinerlei absolute Maßstäbe? Oder ist die Bibel, was sie zu sein behauptet: das Wort Gottes?

Die wesentliche Frage ist dann, ob die Bibel Menschenwort über Gott ist oder Gottes Wort an den Menschen. Wenn die Bibel nur Menschenwort über Gott ist, dann können wir davon ausgehen, dass einige Aussagen wahr, aber andere Aussagen „ein bisschen fehlerhaft“ sein können. Wenn die Bibel nur Menschenwort über Gott ist, so großartig und bewundernswert diese Worte sein mögen, kann sie keine wirkliche Grundlage haben, die Autorität über mein Leben zu sein. Ich kann ihre Erkenntnisse wertschätzen. Ich kann sie des Studierens für würdig erachten. Ich kann ihre Werte anerkennen. Ich kann ihren Prinzipien folgen. Aber niemals hat sie Autorität über mich! Wie kann die angehäufte Weisheit von Mitmenschen wohl auf mein Leben und Schicksal Anspruch erheben? Ich bin der Kapitän meines eigenen Schiffes. Ich habe das letzte Wort in meinem eigenen Leben!

Aber – wenn die Bibel Gottes Wort für Menschen ist, dann haben wir eine völlig andere Situation. Wenn die Bibel Gottes Wort für Menschen ist, dann kann der Mensch nicht willkürlich entscheiden, was in der Bibel wahr und was „ein menschlicher Fehler oder eine Fehlberechnung“ ist. Gott ist nicht der Autor von Lügen oder Falschheit oder Durcheinander. Wenn die Bibel Gottes Wort für Menschen ist, dann kann der Mensch nicht auswählen, welche Werte und Anforderungen in der Bibel für heute maßgeblich sind und was als „kulturelle Anhängsel“ abgetan werden kann. Gott schraubt seine Anforderungen nicht zurück oder ändert sie, um sie der Laune der Gesellschaft anzupassen. Und schließlich, wenn die Bibel in der Tat Gottes Wort für Menschen ist, wie sie es behauptet, dann hat sie die Grundlage, die Autorität über mein Leben zu sein. Gott ist mein Schöpfer und Er hat gesprochen und Er hat das letzte Wort.

Behauptet die Bibel wirklich, Gottes Wort an Menschen zu sein? Ja, zweifellos tut sie das! Die Bibel ist voller Aussagen wie „So spricht der Herr“ und „Das ist das Wort des Herrn“. Der ganze Sinn der Schrift ist, dass Gott zu Menschen spricht – nicht, dass Menschen über Gott sprechen. Die Propheten des Alten Testaments und die Apostel des Neuen Testaments waren völlig überzeugt, dass sie nicht nur Worte über Gott schrieben, sondern dass sie beim Schreiben Gottes Worte an Menschen weitergaben. Die ständige Behauptung der Bibel, Gottes Wort an Menschen zu sein, konzentriert sich in 2. Timotheus 3,16.17: „Alle Schrift ist von Gott eingehaucht“ wird auch übersetzt mit: „Alle Schrift ist durch die Eingebung [Inspiration] Gottes gegeben“, oder mit: „Alle Schrift ist von Gott eingegeben.“ Der Ausdruck „von Gott eingehaucht“ gibt uns die richtige Vorstellung von dem, was Inspiration überhaupt ist. Inspiration bedeutet nicht, dass Menschen Worte über Gott ausgehaucht haben, sondern dass Gott Worte zu Menschen ausgehaucht hat. Mit anderen Worten, die Quelle der Schrift sind nicht die Gedanken des Menschen, sondern der Mund Gottes. Das ist es, was unser Herr im Sinn hatte, als Er sagte: „Nicht vom Brot allein soll der Mensch leben, sondern von jedem Wort, das durch den Mund Gottes ausgeht“ (Mt 4,4). Der Herr Jesus betrachtete die niedergeschriebenen Schriften als Worte, die absolute Autorität haben, weil sie Gott-gehaucht waren. Beachten wir, wie Jesus in Markus 7,9-13 (9) Und er sprach zu ihnen: Geschickt hebt ihr das Gebot Gottes auf, um eure Überlieferung zu halten. (10) Denn Mose hat gesagt: „Ehre deinen Vater und deine Mutter!“, und: „Wer Vater oder Mutter schmäht, soll des Todes sterben.“ (11) Ihr aber sagt: Wenn ein Mensch zum Vater oder zur Mutter spricht: Korban (das ist eine Gabe) sei das, was irgend dir von mir zunutze kommen könnte. (12) Und so lasst ihr ihn nichts mehr für seinen Vater oder seine Mutter tun, (13) indem ihr das Wort Gottes ungültig macht durch eure Überlieferung, die ihr überliefert habt; und vieles dergleichen tut ihr.“ die Schriften Moses mit den Worten Gottes gleichsetzt. Sollten wir eine geringere Sicht von der Schrift haben, als unser Herr sie hatte?

Zudem ist die Bibel nicht inspiriert, weil Menschen in „Momenten der Inspiration“ über Gott schrieben, wie wir es bei Dichtern, Musikern oder Künstlern sagen würden. Und die Bibel ist nicht inspiriert, weil sie Leute anregt oder „inspiriert“, wie wir es von Emotionen sagen würden, die bei einem herrlichen Sonnenuntergang oder bei der Sicht von einem Berggipfel aufkommen. Nein! Die Bibel ist inspiriert, weil es die „von Gott eingehauchten“ Worte Gottes an Menschen sind.

Aber die Bibel klingt so menschlich! Natürlich! Gott wählte menschliche Sprache und menschliche Bilder, um mit Menschen zu kommunizieren. Wie hätte Er es sonst tun können?! Aber hat das nicht die Menschen, die nun die Worte verfasst haben, zu mechanischen Robotern gemacht, die etwas diktiert bekommen haben? Überhaupt nicht! Gott nutzte die eigenen Persönlichkeiten und Schreibstile der menschlichen Verfasser als Kommunikationsweg. Aber als souveräner Gott und Herr aller Herren hat Er natürlich die Worte, die auf das Pergament kamen, kontrolliert, beobachtet und überwacht. Deshalb ist die Bibel nicht mit Fehlern verunreinigt – nicht einmal in den Bereichen der historischen Daten und Zahlenangaben. Welch ein Unterschied zwischen der Bibel und anderen Schriften aus derselben Zeit! Schon eine kurze Betrachtung wird aufzeigen, wie viel groteske, mythologische und absurde Informationen in diesen nicht inspirierten Schriften enthalten sind.

„Ok“, sagt nun jemand, „die Bibel behauptet also, das Wort Gottes zu sein, und scheint einige ziemlich gute Zeugnisse zu liefern, aber wer kann sagen, ob sie es nun wirklich ist oder nicht? Ich werde mich ihr nicht unterwerfen, bis ich eine Person finde, die eine wirkliche Autorität in Bezug auf die Bibel ist, und dann nehme ich den Rat dieser Person an.“ Tut mir leid! Die höchste Autorität hat immer das letzte Wort. Wenn die Bibel wirklich das ist, was sie zu sein behauptet, dann können wir keine höhere Autorität um Rat fragen. Um konsequent zu sein, müssen wir die Bibel für sich selbst sprechen lassen – nicht den modernen Menschen fragen (so geistvoll er auch sein mag), um die letzte Entscheidung bezüglich der Bibel zu treffen. „Dr. Bibel“ muss das letzte Wort über „Dr. Gelehrter“ haben, andernfalls sind wir nicht logisch. Und wenn wir nicht willig sind, die Behauptung der Bibel, Gottes Wort an Menschen zu sein, zu akzeptieren, dann lasst uns nicht inkonsequent sein und die Bibel das letzte Wort über irgendetwas anderes haben lassen. Wenn die Bibel keine Autorität über das ist, was sie über sich selbst sagt, wie kann sie dann eine Autorität über irgendein Gebiet sein?

Weil die Bibel Gottes Wort an Menschen ist, sind die Lehrinhalte und moralischen Inhalte nicht überholt. Es sind nicht nur die Worte eines Menschen gegen die Worte eines anderen Menschen. Gott hat zu uns gesprochen und uns seine Gedanken zu diesen Angelegenheiten gegeben. Wir können an die Bibel herangehen und sie lesen, als würde Gott direkt zu uns sprechen und als würden wir die Worte direkt aus seinem eigenen Mund hören. Dies stimmt für die ganze Bibel (2Tim 3,16 „Alle Schrift ist von Gott eingegeben und nützlich zur Lehre, zur Überführung, zur Zurechtweisung, zur Unterweisung in der Gerechtigkeit,“). Es stimmt, dass eine korrekte Interpretation hier auch eine Rolle spielt, und das ist eine andere wichtige Sache. Aber die Bibel als Gottes Worte an Menschen anzunehmen, ist der erste Schritt. Dann bekommt die Bibel Autorität in unserem Leben. Wir unterwerfen uns ihr. Wir gehorchen ihr. Wir kommen dahin, uns in allen wichtigen Angelegenheiten auf die Worte Gottes zu verlassen. Wir erfahren, dass die Bibel das letzte Wort hat.


Originaltitel: „The Last Word“
Quelle: www.growingchristians.org

Übersetzung: Melanie Lenk

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